Wild Wings beenden die Siegesserie der Joker

Müde Joker unterliegen den topbesetzten Schwenningern mit 1:5 - Ergebnis fällt allerdings zu hoch aus


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Sechs Spiele lang hatte sie gedauert - die Kaufbeurer Siegesserie in der 2. Eishockeybundesliga. Heute abend endete sie, da die Joker in einem mitreißenden Match vor nur 2.197 Zuschauern den eiskalten Schwenninger Wild Wings mit 1:5 unterlagen. Dabei vergaben die Hausherren vor allem im zweiten Drittel Chancen für zwei Spiele und scheiterten immer wieder am überragenden Gästetorhüter Mathias Lange.

Die Joker wollten unbedingt auch gegen die hochkarätig besetzten Schwenninger Wild Wings nachlegen. Doch auch die schlecht gestarteten Gäste hatten in den letzten Wochen einen klaren Aufwärtstrend bewiesen. Mit viel Schwung wollten die Hausherren die Gäste gleich zu Beginn überraschen. Eine frühe Strafzeit für Verteidiger Schmidt brachte auch ein optisches Übergewicht mit den ersten guten Chancen. Auf der anderen Seite bewiesen die Schwarzwälder bei einer Doppelchance innerhalb weniger Sekunden, bei der die Jokerabwehr gehörig durcheinander gewirbelt wurde, ihre Klasse. Hatte sich ein Gegentreffer hier bereits angedeutet, so waren die Joker wenig später nach einer überflüssigen Strafzeit in Unterzahl fällig. Jason Pinizzotto fälschte einen Schuß von Mirko Sacher zur 0:1 Führung wirkungsvoll ab. Die große Ausgleichsmöglichkeit hatte Andrew McPherson bereits Sekunden später. Dem Kanadier scheint momentan allerdings das Schußglück abzugehen.

Auf der Gegenseite war Stefan Vajs gegen den umtriebigen Brock Hooton wachsam. Die Angriffe der Joker wurden nun immer wütender, wobei Torhüter Lange bei einem McPherson-Knaller eine Menge Glück hatte. Nicht viel besser machte es Torjäger Brady Leisenring, der im Fallen knapp vorbei zielte (14.). Und so kam es, wie es kommen musste. Schwenningens Hooton kam mit viel Geschwindigkeit ins Kaufbeurer Drittel und ließ Stefan Vajs mit einem platzierten Schlenzer ins Kreuzeck zum 0:2 keine Chance. Doch auch dieser Nackenschlag konnte die Joker nicht bremsen, die unbedingt noch vor der ersten Pausensirene verkürzen wollten. Doch weder Marco Habermann noch Brady Leisenring, der am Pfosten scheiterte, waren erfolgreich.

Mit noch mehr Wut im Bauch kamen Ken Lattas Mannen aus der Kabine und hatten im Mittelabschnitt durch Nelson und McPherson die ersten guten Möglichkeiten. Und die Joker wurden nun endlich für ihren nimmermüden Einsatz belohnt. Nachdem zwei Mitspieler unmittelbar zuvor noch an Torhüter Lange gescheitert waren, beförderte Abwehrchef Rob Brown die Scheibe zum so wichtigen Anschlußtreffer über die Linie. Dieses Tor schien die Hausherren erst recht zu beflügeln, die den Wild Wings kräftig einheizten. Doch immer wieder war Torwart Lange Endstation, der mehrmals über sich hinaus wuchs und dabei auch das Glück des Tüchtigen hatte. Allein Levi Nelson hätte an diesem Abend berühmt werden können. Doch nach einer Unachtsamkeit in der Jokerabwehr schlugen die routinierten Gäste in Person von Philipp Schlager zum 1:3 erneut eiskalt zu. Die Kaufbeurer hatten bis dahin immer wieder das Tor der Gäste angerannt. Doch dieser Nackenschlag bremste erst einmal den Kaufbeurer Elan.

Und die Gäste waren auch im letzten Drittel nicht gewillt, an diesem Abend die Punkte im Allgäu zu lassen. Denn nach nicht einmal einer Minute gelang erneut Schlager das 1:4 und damit die Vorentscheidung. Nun verschoben sich die Geschehnisse auf dem Eis. Die Moral der Joker schien gebrochen und die Wild Wings hatten vermehrt Oberwasser. Wenn die Kaufbeurer dann doch einmal gefährlich vor den Schwenninger Kasten kamen, war es eigentlich wie die beiden vergangenen Drittel zuvor. Entweder hatten die Joker Pech oder bei Goalie Lange war Endstation. Drei Minuten vor dem Ende musste Brady Leisenring noch ein bißchen Frustabbau betreiben. Dies bekam Gästeakteur Marc Wittfoth zu spüren, der im Faustkampf mit Leisenring klar nach Punkten unterlag. Typisch für den heutigen Abend war, dass die Gäste auch dieses Powerplay zum 1:5 Endstand durch Pinizzotto nutzten und damit nicht unverdient die drei Punkte mit in den Schwarzwald nahmen.

Dies sah auch Gästetrainer Jürgen Rumrich in der anschließenden Pressekonferenz so, der seine Mannschaft vor den gefährlichen Jokern gewarnt hatte. Mit der Leistung seiner Mannschaft war er erwartungsgemäß sehr zufrieden, die geradlinig agiert und die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt hatte.

Ken Latta sprach ebenfalls von einem verdienten Sieg der Gäste, wollte allerdings nicht lange lamentieren, da bereits am kommenden Freitag das nächste wichtige Heimspiel vor der Tür steht. Mögliche Gründe für die Niederlage sah der Jokercoach im schweren Auswärtsspiel am vergangenen Freitag in Ravensburg und eine starke Torhüterleistung bei den Gästen. Andererseits hätte das Spiel bei einem möglichen Ausgleich wohl anders laufen können.

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