Großer Kampf wird nicht belohnt. Joker unterliegen Kassel mit 1:3

Ilya Sahripov hält stark angeschlagene Joker lange im Spiel - Schlussendlich geht dem ESVK vor 2.314 Zuschauern aber die Kraft aus


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Das Saisonende naht und die letzten fünf Spiele werden nochmals ein echter Kraftakt für den ESVK um das ausgelobte Ziel, eine Platzierung unter den ersten Zehn, zu erreichen. 2.314 Zuschauer kamen am Sonntagabend in die erdgas schwaben arena und die meisten davon drückten den Jokern die Daumen, gegen den Tabellenführer aus Kassel irgendwie drei Punkte einzufahren. Die Liste der Ausfälle, die der ESV auch bei dieser Begegnung zu verkraften hatte war gnadenlos lang. Neben den langzeitverletzten Stefan Vajs, Alex Thiel und Philipp de Paly, fielen auch noch Max Schmidle, Ossi Saarinen, Leon Kittel und Tobi Wörle weiter krankheitsbedingt aus. Weitere Spieler waren deutlich angeschlagen, stellten sich zur Verfügung. Wenigstens konnten zum ersten Mal die Neuzugänge Ilya Sharipov im Tor und Jan Bednar in der Verteidigung für die Rotgelben bei einem Heimspiel auflaufen.

Es geht von Beginn an sehr ruppig zur Sache, nach wenigen Sekunden und einem Zusammenstoß mit einem Kasseler Spieler muss Jan Bednar, die neue Hoffnung in der ESVK Abwehr, bereits verletzt vom Eis. Wegen einer weiteren Szene bekommen die Huskies noch in der ersten Minute die erste Strafzeit und die Joker spielen ihr erstes Powerplay. Die Scheibe läuft gut und weil Gästekeeper Gerald Kuhn hinter dem Tor die Scheibe vertändelt, kommen die Joker zur ersten Großchance. Vor dem Tor herrscht aber zu viel Betrieb und die Scheibe findet keinen Weg hinter die Linie. In der vierten Minute testet dann Nathan Burns zum ersten Mal den Joker Schlussmann mit einem harten Schuss, aber Ilya Sharipov hält. Danach scheitern Sami Blomqvist und Nachwuchsspieler Max Oswald nur knapp an Kuhn und Ilya Sharipov zeigt auf der anderen Seite seine ganze Klasse, als er einen knallharten Abschluss von Justin Kirsch in der sechsten Minute entschärft. Die Hausherren kämpfen in der Folge stark und haben viel Scheibenbesitz, die Huskies lauern aber auf Konter. Nächstes Powerplay für Rotgelb und wieder spielen sie die Überzahl stark, aber Sami Blomqvist verfehlt gleich zweimal extrem knapp den Kasten und den Führungstreffer. Nach zehn Minuten muss der nächste ESV Spieler verletzt runter. Calvin Pokorny wird hart angegangen und humpelt vom Eis, ein Pfiff bleibt aber aus. (Zum Glück kommt er Minuten später wieder auf die Bank zurück). Jetzt erhöhen die Gäste den Druck und Ilya Sharipov steht in der 13. Minute unter Dauerbeschuss, kann aber glänzend gegen Kirsch und Karachun parieren. Im direkten Gegenzug wird Joey Lewis perfekt von Sami Blomqvist in Szene gesetzt, aber auch Gerald Kuhn hat einiges drauf und die Fanghand blitzschnell oben. Die letzten Fünf Minuten stehen die Joker dann meistens in der Defensive und nach zwei schwer nachvollziehbaren Strafen, sogar zeitweise mit Drei gegen Fünf in Unterzahl. Eine Topchance für den Tabellenprimus in Führung zu gehen, aber die Joker stellen sich mit allem das sie haben dagegen. Valentin Gschmeissner und Jere Laaksonen werfen sich gleich mehrfach in die Kasseler Schüsse und auch Ilya Sharipov sorgt mit starken Reflexen für ein 0:0 zur Pause.

Der zweite Spielabschnitt startet mit gegenseitigem Abtasten, bis Daniel Oppolzer in der 22. Minute von der Blauen abzieht und Gerald Kuhn zu einem Save zwingt. Dann brennt es in der Kaufbeurer Zone, weil Denis Shevyrin allein vor dem Joker Tor auftaucht, aber eiskalt von Sharipov abserviert wird. Die Gäste bekommen eine Überzahl zugesprochen und bauen enormen Druck auf. Der neue Kaufbeurer Schlussmann und seine Kollegen kämpfen stark und können so zwar diese Unterzahl überstehen, doch direkt danach schlägt es dann doch zum 0:1 für die Gäste ein. Derek Dinger bekommt zentral und frei vor dem Tor stehend die Scheibe und zieht trocken zur Führung ab. Die Joker lassen sich dadurch nicht aus der Bahn werfen und setzen sich bei eigenem Powerplay lange in der Angriffszone fest, was aber leider bisher nichts Zählbares einbringt. Die Scheibe geht entweder knapp vorbei, oder landet in Kuhn`s Fanghand. Bei einer weiteren Überzahl merkt man dann, dass die Partie bereits viel Kraft gekostet hat. Alles läuft etwas langsamer und beide Teams scheinen sich eine Verschnaufpause zu gönnen, diese endet aber spätestens in der 37. Minute. Kassel hat nach einer unfairen Aktion bereits einen Spieler auf der Strafbank und Denis Shevyrin gesellt sich direkt dazu. Die Joker haben damit zwei Mann mehr auf dem Eis und drängen mit aller Gewalt auf den Ausgleich und dieser fällt auch endlich. Max Lukes legt zurück auf Branden Gracel und der setzt einen Strahl unhaltbar unter die Latte zum 1:1. Die Hausherren drehen nochmals auf, schaffen aber vor der Pausensirene keinen weiteren Treffer mehr, kassieren aber noch eine bittere Strafe gegen Sami Blomqvist.

Auf Grund der Unterzahl steht der ESVK im letzten Drittel von Anfang an unter Druck und kann keine eigenen entlastenden Chancen erspielen. Diese Druckphase endet dann trotz aller Gegenwehr in der 44. Minute mit dem 1:2 für Kassel. Denis Shevyrin kommt zentral vor dem Tor zum Schuss und netzt humorlos in die rechte Torecke ein. Für die Joker ist es jetzt extrem schwer das Spiel noch zu Ihren Gunsten zu drehen, dem stark dezimierten Kader merkt man deutlich an das die Kräfte langsam schwinden. Kassel muss zehn Minuten vor Spielende nicht mehr machen und Kaufbeuren kann nicht mehr machen, aber der Wille ist noch da. Sami Blomqvist tankt sich schön bis zu Gerald Kuhn durch, doch der hält nicht nur den ersten Versuch, sondern zur Verzweiflung der Joker Fans auch noch den Nachschuss. Bei einem Distanzschuss von Julian Eichinger hat Kuhn dann größere Probleme, aber kein Kaufbeurer Spieler ist zur Stelle, um den Abpraller zu verwerten. Ilya Sharipov hält die Rotgelben dann mit einem guten Reflex gegen Austin Carroll weiter im Spiel. Immer wieder versucht Topscorer Sami Blomqvist einen Treffer zu erzwingen, bei seinem Schlagschuss in der 55. Minute bleibt Kuhn sogar kurzzeitig die Luft weg, die Scheibe geht aber nicht ins Tor und der Huskies Keeper kann weitermachen. Zwei Minuten vor Spielende nimmt Andreas Brockmann dann eine Auszeit und kurz darauf auch den Torwart zu Gunsten des sechsten Feldspielers vom Eis. Die Hausherren schaffen es aber nicht sich im Angriffsdrittel festzusetzen und Austin Carroll ist es schließlich, der mit seinem Treffer ins leere Tor den Deckel drauf macht. Eine starke kämpferische Leistung und ein ebenso starker Ilya Sharipov werden leider nicht belohnt und so geht der ESVK ohne Punkte aus dem Kassel-Wochenende. Andreas Brockmann verrät später auf der Pressekonferenz sogar noch, das Jere Laaksonen während dem Spiel mit Fieber und Erbrechen zu kämpfen hatte, was den Willen der Mannschaft zusätzlich unterstrich.

Statistik zum Spiel auf del-2.org.

Foto: Benjamin Lahr

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