Interview mit Michael Kreitl

Kurzes Sommergespräch mit dem Geschäftsführer der ESVK Spielbetriebs GmbH


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Kurz vor dem Ende der Lizenzierung der DEL2 nahm sich der ESVK Geschäftsführer Zeit für ein kurzes Interview mit esvk.de. In diesem spricht er über die Kaderzusammenstellung, die Sponsorenakquise, den Dauerkartenverkauf und über die kommende Spielzeit.

esvk.de: Der Kader des ESV Kaufbeuren steht zu einem sehr frühen Zeitpunkt eigentlich schon komplett. Dazu stehen 14 Spieler unter Vertrag die auch schon im Nachwuchs für den ESVK aufgelaufen sind. Wie kam es dazu?

Michael Kreitl: "Die Mannschaft hat in den letzten beiden Jahren unter Trainer Andreas Brockmann eine tolle Entwicklung genommen. Viele Spieler haben sich positiv weiterentwickelt und dabei auch viel Erfahrung gesammelt. Da ist es selbstverständlich, dass man darum bemüht ist, die Spieler die für den Erfolg verantwortlich waren, auch weiter an den Verein zu binden. Wir haben ja auch immer gesagt, dass wir bestrebt sind viele Spieler aus der Region im Kader zu haben, sofern die sportliche Situation dies zu lässt. Dass es jetzt aktuell 14 sind, ist schon eine wirklich tolle Sache, aber eines ist auch klar: Diese Jungs spielen nicht nur bei uns, weil Sie aus der Region sind, sondern weil sie die letzten zwei, drei Jahre sehr gute Leistungen erbracht haben. Kommt ein Spieler dann noch aus der Region oder aus dem eigenen Nachwuchs, ist das natürlich perfekt und passt bestens zu unserer Philosophie. Da sich auch in unserem Umfeld viel getan hat, man denke da ja z.B. nur an die neuen Möglichkeiten die uns mit der erdgas schwaben arena gegeben sind, haben wir nun auch das eine oder andere Argument mehr in der Hinterhand, um Spieler die wir halten oder neu verpflichten möchten, auch vom ESVK zu überzeugen."

esvk.de: Sie sprechen von Argumenten. Wie sehen diese aus?

Michael Kreitl: "Wie gesagt, das neue Stadion gibt uns neue Möglichkeiten. Es macht den Jungs sehr viel Spaß hier zu trainieren und zu spielen. Aber auch die Vermarktung und die Gewinnung von neuen Sponsoren spielt hierbei eine große Rolle. Dazu haben wir mit Andreas Brockmann einen sehr guten Trainer, der es versteht mit den Spielern umzugehen und jedem einzelnen sein Vertrauen schenkt. Ich kann aus meiner aktiven Zeit sagen, dass dies für viele Spieler auch ein sehr wichtiges Argument ist, wenn es darum geht, bei einem Club zu bleiben oder eben den Verein zu wechseln. Weiter haben wir die Wohnungssituation für die Spieler in den letzten Jahren nach und nach verbessert und auch hier sind wir mittlerweile auf einem hervorragenden Niveau angelangt. Das alles bedeutet neben den zusätzlichen Kosten natürlich auch sehr viel Arbeit. Aber das ist es in meinen Augen absolut Wert. Wir tun alles dafür, dass sich die Spieler in Kaufbeuren wohlfühlen und sich komplett auf den Sport konzentrieren können."

esvk.de: Ein weiters wichtiges Thema ist die Sponsorenakquise?

Michael Kreitl: "Nicht nur die Akquise, sondern auch die Pflege der langjährigen Sponsoren ist eine elementare Aufgabe. Durch das neue Stadion und der Einrichtung des VIP Raumes ist uns hier ein wichtiger und auch unverzichtbarer Meilenstein gelungen. In der heutigen Zeit ist ein Vip Raum oder eine Business-Lounge im Pfofisport einfach unverzichtbar geworden. Wir haben hier viel Investiert und es scheint sich zu lohnen. Die Rückmeldungen unserer Sponsoren und Gönner bestätigt uns auch in dieser Annahme und unsere Gäste, Sponsoren, Partner und Freunde scheinen sich dort wirklich sehr wohl zu fühlen. Immer wieder ist zu hören, auch von Verantwortlichen der anderen DEL2 Clubs, dass die Atmosphäre und die Verpflegung hervorragend sind. Das macht uns schon ein wenig stolz. Aber natürlich, auch die Akquise neuer Partner und Sponsoren ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Durch den Ausfall eines großen Sponsors hatten wir hier natürlich auch einen gewissen Druck. Aber wir konnten einige tolle neue Partner für uns gewinnen. Alleine im Premiumbereich sind nach aktuellem Stand elf neue Partner hinzugekommen. Auch im Top 100 Club sowie bei den vielen Kleinsponsoren gab es einige Neuzugänge. Dazu haben auch einige Bestandssponsoren zu unserer großen Freude ihr Engagement für die kommende Spielzeit erhöht. Insgesamt ist schon zu merken, dass es aktuell wieder angesagt ist, zum ESVK zu gehen. Dies merkt man vor allem auch an den bisherigen Dauerkartenverkäufen."

esvk.de: Das perfekte Stichwort. Wie zufrieden sind Sie mit den Dauerkartenverkauf?

Michel Kreitl: "Wir sind damit wirklich sehr zufrieden. Nach aktuellem Stand haben wir bisher ca. 1.250 Dauerkarten verkauft. Eigentlich fast unglaublich. Wenn man daran denkt, dass wir vor kurzem noch Spiele hatten, wo keine 1300 Zuschauer da waren, dann ist diese Entwicklung schon außergewöhnlich. Natürlich spielt uns hier auch das neue Stadion in die Karten. Klar ist aber natürlich auch, dass es ohne den sportlichen Erfolg nicht geht. Wir sind gespannt, wie die genaue Zahl dann bis zum Beginn der Saison aussehen wird. Nicht zu Vergessen sind dabei auch die Zuschauer die unsere Heimspiele bei SpradeTV verfolgen. Auch hier haben sich die Zahlen deutlich gesteigert. Deshalb haben wir uns auch dazu entschlossen, die Qualität der Übertragung weiter zu verbessern. Wir werden eine Kamera an der Hallendecke installieren, welche ferngesteuert nicht nur die komplette Eisfläche, sondern auch die Spielerbänke und die Fanblöcke erfassen kann. Dazu soll es wenn möglich, direkt nach dem Spiel kurze Interviews mit Spielern beider Mannschaften geben, welche dann nicht nur für die SpradeTV-Übertragung, sondern auch als weiteren Service für unsere Fans im Stadion auf dem Videowürfel zu sehen sein sollen."

esvk.de: Kommen wir noch einmal zum sportlichen Bereich zurück. Die Mannschaft ist bis auf sechs Positionen identisch mit der aus der letzten Saison. Nach dem Abgang von Charlie Sarault konnte am Ende mit Branden Gracel zur großen Freude der Fans noch ein alter bekannter zurück ins Allgäu gelockt werden. Die Erwartungshaltung wird vermutlich zunehmen. Welches Ziel wird der Mannschaft für die kommenden Spielzeit mit auf den Weg gegeben? 

Michael Kreitl: Ich kann verstehen, dass bei dem einen oder anderen Fan die Erwartungshaltung steigt. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir was den Etat betrifft uns im Mittelfeld der DEL2 bewegen. Dazu haben sich Mannschaften wie z.B Dresden, Ravensburg oder auch Bad Nauheim nach aktuellem Stand sehr gut verstärkt. Crimmitschau und Heilbronn werden dies sicher noch tun. Frankfurt, Bietigheim und Kassel haben sowieso sehr gute Mannschaften und werden vermutlich die Spitze der Liga bilden. Unser primäres Saisonziel ist wie immer der vorzeitige Klassenerhalt durch eine Platzierung in den Top 10 der Liga.  Wenn es sich abzeichnen sollte, dass für uns mehr möglich ist, nehmen wir das natürlich sehr gerne an. Im Endeffekt ist Erfolg im Sport auch nur sehr schwer planbar."

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