Interview mit ESVK Nachwuchstalent Daniel Pfaffengut

2003 in der Eishockeyschule des ESVK - 2013 mit der 1. Mannschaft in der DEL2


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„Es ist die positive Stimmung der Fans im Stadion. Man spürt die Unterstützung und auch wenn etwas nicht gelingt, gibt es so gut wie keine Pfiffe. Die Fans stehen wirklich voll hinter einem, das hilft enorm und ist ein tolles Gefühl. Bei jedem Auswärtsspiel sind ESVK Fans vertreten, sogar in Weißwasser, das fand ich wirklich beeindruckend."
 
 

Mit dem 17 jährigen Daniel Pfaffengut hat ein weiteres großes Talent aus der ESVK Nachwuchsschmiede den Sprung in die erste Mannschaft geschafft und kann dort mit guten Leistungen überzeugen. Für uns vom VorCheck Team war das Grund genug, uns mit dem Nachwuchs-Nationalspieler zu unterhalten.

 


ESVK VorCheck: Daniel, du hast den Sprung in die erste Mannschaft geschafft, wie waren die ersten Profispiele für Dich?

Daniel Pfaffengut: Die Umgewöhnung von der DNL ging eigentlich recht schnell. Ich weiß noch, dass ich in im allerersten Spiel anfangs recht nervös war, aber das ging nur so etwa bis Ende des ersten Drittels, dann ging es. Vor allem Michael Kreitl hat mir dabei sehr geholfen. Er konnte mich schnell beruhigen. Geholfen hat mir sicher auch, dass es ja für mich nicht komplett neu war, da ich in der letzten Saison ja schon ab und an mit der ersten Mannschaft mittrainiert und heuer auch Vorbereitungsspiele bestritten habe. Seit etwa sechs Wochen bin ich fest im Training der Ersten dabei.

ESVK VorCheck: Unseren Kapitän hast du ja bereits genannt, wer von den Jungs der ersten Mannschaft ist denn noch eine Hilfe und Stütze für dich?

Daniel Pfaffengut: Neben Michael Kreitl, der immer unterstützt und enorm hilft, ist Stephen Schultz immer für einen da, wenn man Hilfe braucht. Wenn es darum geht vor oder während des Spiels zu pushen und zu motivieren, ist Maximilian Hadraschek für mich auch sehr wichtig.

ESVK VorCheck: Du spielst DNL und erste Mannschaft. Da gibt es ja seit jeher immer wieder kontroversen Meinungen, wie so eine Doppelbelastung für einen Nachwuchsspieler ist. Wie siehst du das?

Daniel Pfaffengut: Das ist für mich von der Belastung kein Problem, zumal es ja oft auch so ist, dass man an den Wochenenden komplett in einem Bereich spielt. Anfangs wollte ich stets in der ersten Mannschaft und bei der DNL mittrainieren, aber das wurde recht schnell zu viel. Ich empfinde es gerade so, dass es in der DNL, wenn ich dort spiele, nicht mehr so gut funktioniert wie zuvor. Ich denke das hat seine Gründe darin, dass etwas anders gespielt wird und ich nicht mehr, wie früher, mit Lukas Gohlke und Maximilian Hadraschek zusammenspiele.

ESVK VorCheck: Wo sind für Dich die größten Unterschiede zwischen der DNL und der DEL2?

Daniel Pfaffengut: In der DEL2 muss man schneller denken und umschalten. Man hat einfach viel weniger Zeit für Entscheidungen. Dafür wird in der DNL zum Teil körperbetonter gespielt. Im Training legt bei der DNL Juha Nokelainen viel Wert auf Schnelligkeit, das hilft natürlich. Ich denke schnelles Umschalten-Können ist Grundvoraussetzung für einen Spieler in der DEL2.

ESVK VorCheck: Wie kamst du eigentlich zum Eishockey?

Daniel Pfaffengut: Der ehemalige ESVK Coach Sergej Svetlov ist ein Freund meines Vaters, der hat mich beim Rollschuhlaufen gesehen und daraufhin dringend geraten, mir das anzusehen. So kam ich 2003 in die Eishockeyschule des ESVK, die ich recht schnell erfolgreich absolviert habe. Anschließend wurde ich bei den Kleinstschülern eingereiht. Seitdem bin ich durch alle Nachwuchsstationen des ESVK gegangen.

ESVK VorCheck: Du bist seit ein paar Monaten Nachwuchs-Nationalspieler. Wie liefen die ersten Länderspiele für Dich?

Daniel Pfaffengut: Im ersten Spiel war ich schon etwas aufgeregt, aber es lief sehr gut. Gleich im ersten Spiel konnte ich einen Treffer erzielen. Mit diesem Treffer war ich auch angekommen. Die anderen Nationalspieler haben mir gut geholfen reinzukommen. Seit dem Ende der letzten Saison bin ich dabei. Im Sommer fanden auch Lehrgänge in München statt. Es ist eine große Ehre und eine tolle Erfahrung für mich.

ESVK VorCheck: Wie bekommst Du Ausbildung und Eishockey unter einen Hut? Ist das schwierig für Dich?

Daniel Pfaffengut: Das ist schon schwer, aber mein Chef kommt mir da sehr entgegen. Es ist auch kein Problem, wenn ich mal außer der Reihe, zum Beispiel für Auswärtsspiele, Urlaub brauche. Die Lehre macht mir, genauso wie das Eishockey Spaß. Ich mache eine Ausbildung zum Zahntechniker beim Dentallabor Glück in Bad Wörishofen.

ESVK VorCheck: Hast du bestimmte Spieler, die Dir ein Vorbild sind?
Daniel Pfaffengut: Claude Giroux und Pawel Datsyuk sind meine Vorbilder. Sie sind beide technisch sehr gut ausgebildet. Claude Giroux ist ein sehr kompletter Spieler und Pawel Datsyuk macht immer wieder außergewöhnliche Sachen. Er ist in vielen Spielsituationen in seinen Entscheidungen unvorhersehbar. Das macht ihm zum Beispiel auch beim Penaltyschießen so erfolgreich. Früher war Alexander Ovechkin mein Lieblingsspieler, inzwischen aber nicht mehr.

ESVK VorCheck: Welche Ziele hast Du im Eishockey?

Daniel Pfaffengut: Ich möchte im Eishockey schon etwas erreichen, möchte aber eine berufliche Absicherung haben, da man im Sport nie weiß, wie lange eine Karriere geht und was alles passieren kann. Ich möchte nicht irgendwann dastehen und nichts in der Hinterhand haben. Eine gute abgeschlossene Ausbildung in einem Bereich, der Spaß macht ist wichtig, damit man in einen Beruf zurückkehren kann, wenn die Eishockey Karriere vorbei ist. Ich würde gerne irgendwann einmal in der DEL spielen, kann mir aber auch eine Karriere in Nordamerika vorstellen.

ESVK VorCheck: Du trägst die Rückennummer 77, eine Nummer mit einer gewissen Historie im Eishockeysport, aus welchem Grund?

Daniel Pfaffengut: Das wird jetzt vermutlich keiner glauben, aber die Rückennummer 77 wurde mir tatsächlich einfach zugeteilt. Ich habe sie mir nicht ausgesucht. Da die 77 die Nummer ist, mit der der ESVK mir die Chance gegeben hat, mein erstes Spiel im Profibereich zu machen, werde ich sie weiter tragen. Im Nachwuchs hatte ich lange die Nummer 8, eben wegen Alexander Ovechkin.

ESVK VorCheck: Gibt es den beim ESVK auch einen Spieler, der Dir besonders gefällt?

Daniel Pfaffengut: Stephen Schultz. Er ist technisch sehr gut und man kann sich viel von ihm abschauen.

ESVK VorCheck: Hast Du einen teaminternen Spitznamen?

Daniel Pfaffengut: Ich werde von den Mitspielern Dani oder Pfaffe genannt.

ESVK VorCheck: Du bist von Kindesbeinen an Spieler beim ESVK. Was denkst du ist das Spezielle hier in Kaufbeuren?

Daniel Pfaffengut: Es ist die positive Stimmung der Fans im Stadion. Man spürt die Unterstützung und auch wenn etwas nicht gelingt gibt es so gut wie keine Pfiffe. Die Fans stehen wirklich voll hinter einem, das hilft enorm und ist ein tolles Gefühl. Bei jedem Auswärtsspiel sind ESVK Fans vertreten, sogar in Weißwasser, das fand ich wirklich beeindruckend.

ESVK VorCheck: Wer war bisher Dein bester Coach?

Daniel Pfaffengut: Ganz klar Juha Nokelainen. Er hat mir geholfen, den Übergang von den Schülern zur DNL zu schaffen und letztlich sogar den Sprung in die Nachwuchs Nationalmannschaft. Das habe ich ohne Frage ihm zu verdanken, weil er das Ganze mit den richtigen, bedachten Schritten begleitet hat.

ESVK VorCheck: Gibt es, mal abgesehen vom ESVK ein Lieblingsteam, das Dir besonders gefällt?

Daniel Pfaffengut:
Das sind, man kann es wegen Datsyuk fast schon erraten, natürlich die Detroit Red Wings. Aber auch Nicklas Kronwall gefällt mir bei denen sehr gut.

ESVK VorCheck: Vielen Dank für das interessante Interview Daniel und viel Glück für die laufende Saison und die nächsten Schritte in Deiner Eishockey Karriere.

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