Erster Punktgewinn seit zwei Monaten für die Joker
ESVK unterliegt Roten Teufeln Bad Nauheim 1:2 n.V. - Starkes Comeback von Stefan Vajs
Geschrieben von ESV Kaufbeuren
Am heutigen Freitagabend konnte der ESV Kaufbeuren seinen ersten Punktgewinn nach exakt zwei Monaten und 14 Niederlagen am Stück feiern. Nach einem 1:1-Unentschieden nach regulärer Spielzeit holten sich schließlich die Gäste aus Bad Nauheim den Zusatzpunkt in der Verlängerung. ESVK-Interimstrainer Juha Nokelainen konnte dabei auf den seit längerem verletzten Torwart Stefan Vajs zurückgreifen, auch Tim Richter, der sein Saisondebüt gab, und Gregor Stein kehrten in den Kader zurück.
Die Joker waren vom Start weg das aktivere Team und kamen schon nach wenigen gespielten Sekunden zur ersten Torchance, Kwiet scheiterte mit seinem Distanzschuss jedoch am Pfosten. In der Folge agierte der ESVK weiter druckvoll und wurde in der 8. Minute mit dem ersten Tor des Abends belohnt: Marquardt setzte sich auf der linken Seite durch und schloss mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck ab. Nur eine Minute später wurde Waddell herrlich vom agilen Richter freigespielt, scheiterte dann aber an Guryca. Quasi aus dem Nichts fiel in der 15. Minute der Ausgleich: Daxlberger gewann das Bully vor Vajs' Tor, Hajek traf von der blauen Linie ins Kreuzeck. Gefährlich für Vajs wurde es nochmal in der 18. Minute, als die Reihe um Ex-DEL-Spieler Aab argen Druck ausüben konnte, mit Glück und Geschick konnte die Kaufbeurer Hintermannschaft diese Situation bereinigen.
Das erste Highlight des zweiten Spielabschnittes ließ bis zur 27. Minute auf sich warten, als die um Center Kreitl verstärkte 4. Sturmreihe erneut Waddell im Slot freispielte, doch Guryca konnte dessen Abschluss mit Mühe entschärfen. Wenige Augenblicke später war die Situation nach einem Schlagschuss von Kwiet vor dem Gästetor unübersichtlich, doch auch gegen den nachstochernden Schmidle blieb Guryca der Sieger. Knapp 32 Minuten waren gespielt als Strauch in Überzahl ganz frei vor Vajs auftauchte, seinen zu wenig platzierten Schuss konnte der sehr routiniert auftretende Vajs mühelos abwehren. Die größte Chance für Kaufbeuren im zweiten Drittel hatte der von Loibl geschickte Hadraschek in der 35. Minute, sein Abschluss frei vor Guryca landete dann aber doch deutlich über dem Tor. Drei Minuten später vergab Strauch die nächste hochkarätige Chance für die Gäste, vor dem leeren Tor zögerte er allerdings einen Tick zu lange, sodass Vajs die Situation auf spektakuläre Art und Weise bereinigen konnte. Kurz vor der zweiten Pause versuchte es der auffällige Aab mit einem Schuss aus spitzem Winkel, doch auch hier war Vajs zur Stelle.
Auch im letzten Drittel waren Chancen auf beiden Seiten zunächst Mangelware, auch in Überzahl konnte keine der beiden Mannschaften Akzente setzen. In der 52. Minute spielte dann Beca Gerbig vor dem Tor frei, Gerbigs Schuss lenkte Vajs mit der Schulter über das Tor. Diese Aktion schien eine Art Weckruf für die Joker gewesen zu sein, die sich nun Chance um Chance erspielten: Erst fälschte Menge einen Kwiet-Schuss nur knapp neben das Tor ab, eine Minute später passte Wiederer auf den vor dem Tor lauernden Richter, doch dessen Direktabnahme parierte der ebenfalls starke Guryca. Kritisch wurde es für die Joker als in der 56. Minute Heider wegen Haltens auf die Strafbank musste, doch die zweiminütige Unterzahl überstand man mit Bravour und konnte sich in der Schlussphase durch Snetsinger und Wiederer weitere Chancen auf den Sieg erspielen. Doch auch in dieser Situationen behielt Guryca den Überblick, sodass die Overtime die Entscheidung bringen musste. Diese war bereits nach 27 Sekunden entschieden: Lange schoss aufs Tor, Aab schnappte sich einen Rebound, schoss zum 1:2 ein und sicherte seinen Nauheimern so den Zusatzpunkt.
In der anschließenden Pressekonferenz waren sich beide Trainer einig, in den ersten zehn Minuten eine sehr starke Kaufbeurer Mannschaft gesehen zu haben, Bad Nauheims Trainer Petri Kujala sei in dieser Phase des Spiels „fast kollabiert". Danach seien sich beide Teams auf Augenhöhe begegnet, wobei in der Verlängerung das Glück auf der Seite der Roten Teufel gewesen sei. ESVK-Interimstrainer Nokelainen fügte an: „Wir haben uns in puncto Zweikampfstärke und Aggressivität im Spiel einiges vorgenommen, das konnten die Jungs gut umsetzten, dennoch ist noch viel zu verbessern."