Endlich! Erster Sieg der Joker. 3:2 nach Verlängerung gegen Heilbronn

Erster Sieg nach zwei Monaten – Josh Lunden gelingt der erlösende Siegtreffer.


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Der Bann ist endlich gebrochen! Nach zwei Monaten gelang den Kaufbeurer Jokern endlich wieder ein Sieg. Vor 1.111 Zuschauern wurden die Heilbronner Falken nach zähem Kampf niedergerungen. Gästetrainer Wittmann hätte man in der nach dem Spiel folgenden Pressekonferenz mit einem der insgesamt drei Joker-Trainer in dieser Saison verwechseln können. Denn die Heilbronner Falken haben derzeit eine ähnliche personelle Seuche, die dieser bemängelte, wie die Kaufbeurer bis zuletzt. Durch einige verletzte, kranke, abgestellte und gesperrte Spieler fehlten auf Seiten der Falken einige Leute, die eine reguläre Einschätzung eines möglichen Play-Down-Gegners erschwerte. Das Kaufbeurer Trainerduo Stefan Mayer/Juha Nokelainen konnte dagegen – bislang äußerst selten der Fall – beinahe aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den erkrankten Stefan Vajs und den noch nicht gesunden Michael Fröhlich stand beinahe der komplette Kader zur Verfügung, da sich auch Jordan Knackstedt fit meldete.

Bereits nach wenigen Sekunden sollte die erste Strafzeit gegen die Joker ausgesprochen werden. In dieser entwischte Gästestürmer Grant Toulmin nach einem langen Pass der schläfrigen Kaufbeurer Defensive und lief allein auf Torhüter Häkkinen, der diese hervorragende Chance entschärfte. Praktisch im Gegenzug brachte Daniel Oppolzer den Puck aus der Verteidigungszone und schickte Tim Richter auf die Reise, der ebenfalls mit einem Alleingang am jungen Gästetorhüter Florian Proske scheiterte. Kaum waren die Rot-Gelben wieder komplett folgte die nächste Strafzeit, diesmal für Michael Schöppl, die aber ebenfalls folgenlos blieb. Langsam lief der Motor der Kaufbeurer an, die sich gute Chancen durch Matthias Bergmann und Daniel Menge erspielten. Doch lange sollten die Joker nicht komplett sein. Bei einer weiteren angezeigten Strafzeit setzten die Gäste Marcel Kurth vor dem Tor in Szene, dem eigentlich ein sicheres Tor hätte gelingen müssen. Doch irgendwie bekam Pasi Häkkinen noch seinen Fanghandschuh dazwischen und fischte die Scheibe heraus. Doch in der folgenden Unterzahl war auch der wackere Finne geschlagen. Alexander Ackermann beförderte die Scheibe zum 0:1 für die Gäste über die Linie, denen nur drei Minuten später eigentlich der zweite Treffer hätte gelingen müssen. Alexander Karachun wurde vor dem Tor übersehen und konnte aussichtsreich abziehen. Erneut bewahrte der aufmerksame Häkkinen sein Team vor einem höheren Rückstand. Vier Minuten vor dem ersten Pausentee entschied Haupt-Schiedsrichter Haupt dann sogar einmal auf Strafzeit für die Gäste. Dann aber gleich richtig: T.J. Fast erhielt fünf Strafminuten plus Spieldauer wegen Stockstichs. Doch ganze vier Minuten Powerplay am Stück vermochten die zu verspielten Joker nicht in Zählbares umzusetzen, weil viel zu wenig geschossen wurde und auch jede Menge Bullys verloren wurden. Man merkte der Mannschaft des Trainerduos Stefan Mayer/Juha Nokelainen einfach die Unsicherheit angesichts zwei Monaten ohne Erfolgserlebnis an.

Auch die restliche Minute des Powerplays blieb zu Beginn des Mitteldrittels erfolglos. Mit ein wenig Glück gelang Maximilian Hadraschek aus heiterem Himmel doch der Ausgleich, als er mit viel Tempo ins gegnerische Drittel kam. Seinen Schlenzer ließ der erst 18-jährige Proske zum Ausgleich über die Linie rutschen. Doch fortan übernahmen die Gäste wieder das Kommando. Doch sowohl eine drei gegen eins Situation als auch ein Lattentreffer von Alexander Ackermann brachten keine Veränderung auf der Anzeigetafel. Zudem bewahrte Pasi Häkkinen sein Team in Unterzahl erneut vor einem Rückstand, als er zweimal in Folge in letztem Moment gegen Dominik Tiffels rettete. Als die Joker wieder komplett waren und konterten, verzog Tim Richter aus guter Position. Doch die Fehlerquote auf Seiten der Gastgeber blieb weiterhin (zu) hoch. Nach einem Scheibenverlust in der neutralen Zone konnte erneut Tausendsassa Häkkinen diesmal gegen Grant Toulmin klären. Ab er 32. Minute gab auch noch die Stadionuhr ihren Geist auf, wodurch mit einer mobilen kleinen Uhr weiter gespielt werden musste. Bezogen auf das Spiel beider Teams ein Bild mit Symbolcharakter. Immerhin wurde eine Strafzeit gegen die Gäste gepfiffen. Im Powerplay gingen die Joker nach einem einfachen, aber schönen Spielzug mit 2:1 in Führung, nachdem Josh Lunden Sekunden davor noch im Slot am Schoner von Proske gescheitert war. Daniel Oppolzer bediente vor dem Tor Michi Kreitl, der wenig Mühe hatte, die Joker erstmals an diesem Abend in Führung zu bringen. Wenige Sekunden vor der zweiten Drittelpause hatten die Kaufbeurer Glück, nachdem der Puck nach einer Direktabnahme von Kurth an den Pfosten sprang.

Das Schlussdrittel mussten die Joker mit der Hypothek einer Zweiminutenstrafe beginnen, die die Zuschauer auch wieder an der nun gerichteten Stadionuhr verfolgen konnten, die jedoch nicht lange durchhielt. In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin, wenn man mal von einer engagierten Aktion von Kapitän Daniel Menge absieht, der sich mit viel Einsatz die Scheibe erkämpfte, aber genau auf Torhüter Proske knallte. Beide Teams riskierten kaum etwas und brachten auch selten konstruktive Angriffe zu Stande. Praktisch aus dem Nichts fiel allerdings der Ausgleich für die Gäste. Nachdem die Joker einen Zweikampf an der Bande verloren, fälschte Sachar Blank einen Schlenzer von Sergej Janzen zum 2:2 ab. Nur zwei Zeigerumdrehungen auf der kleinen Uhr später musste Pasi Häkkinen wieder einmal viel riskieren, um einen erneuten Rückstand zu verhindern. Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit brachte noch einmal Jordan Knackstedt viel Gefahr vor den Kasten der Gäste, doch Rob Kwiets Schlagschuss landete genau bei Torhüter Proske, womit es beim 2:2 blieb.

Gerade eine Minute war in der anschließenden Verlängerung gespielt, als Dominik Tiffels auf Seiten der Gäste auf die Strafbank musste. Ganze 26 Sekunden später zappelte der Puck zum erlösenden 3:2 Siegtreffer im Netz, weil Matthias Bergmanns Schuss am Tor vorbei ging und Josh Lunden den Abpraller zum umjubelten ersten Sieg nach langer Zeit über die Linie beförderte.

Gästetrainer Wittmann haderte wie bereits geschrieben mit seinem kleinen Kader. Er hatte ein Spiel zweier Leidensgenossen mit einem verdienten Happy End für Kaufbeuren gesehen. Dennoch bemängelte er die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft vor allem im zweiten Drittel und die kleinliche Strafzeit in der Verlängerung.

Juha Nokelainen war selbstverständlich überglücklich. Im letzten Drittel hätte sein Team eigentlich nichts mehr anbrennen lassen sollen. Viele Einladungen zum Konter wurden schließlich doch mit dem Ausgleich bestraft. Doch das Happy End sei sehr wichtig für seine Mannschaft gewesen, das Hoffnung auf einen Aufschwung brachte.

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