Clevere Joker siegen verdient in Rosenheim mit 4:2

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Vor 2704 Zuschauen siegten die Joker hochverdient mit 4:2 im ersten Spiel der best-of-five Serie gegen Rosenheim. Ausschlaggebend waren das Powerplayspiel und die Disziplin der Joker. Marcus Bleicher hatte mit Ausnahme von Bogdan Selea und Christoph Aßner alle Mann mit an Bord. Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel, das auf das obligatorische Abtasten verzichtete. Bereits in der 2. Minute konnten Kevin Saurette und Dominic Krabbat gute Chancen für die Joker verbuchen. Auf der anderen Seite war es Leo Conti, der in derselben Minute zum ersten Mal eingreifen musste. In der 4. Minute scheiterte Jordan Webb an Torhüter Claus Dalpiaz und eine Minute später wurde eine Aktion wegen hohen Stocks von Webb aus aussichtsreicher Position abgepfiffen. Doch auch die Starbulls versteckten sich nicht und konnten in der 6. Minute zwei Großchancen für sich verbuchen, als sich Emil Ekblad und Manuel Wintergerst selbst durch einen ungenauen Pass in Bedrängnis brachten. Nach einem Foul an Jordan Web in der 7. Minute konnten Dominik Krabbat und Derek Switzer im folgenden Powerplay beste Chancen nicht nutzen. In der 10. Minute dann der Knackpunkt im ersten Drittel. Binnen 15 Sekunden fingen sich Robert Paule und Daniel Schury jeweils 2+10 Spielminuten wegen Check von hinten bzw. Check gegen den Kopf- und Nackenbereich ein. Diese 5 gegen 3 Chance ließen die Starbulls nicht ungenutzt und erzielten durch Matthias Bergmann via Nachschuss das schmeichelhafte 1:0. Die Joker reagierten unerschrocken auf den Rückstand und setzten die Rosenheimer derart unter Druck, dass sich diese binnen einiger Sekunden nur mit zwei Fouls zu helfen wussten. Aus der resultierenden 5 gegen 3 Situation sollte aber kein Treffer für die Joker folgen. Bis zur 17. Minute ergaben sich weitere gute Chancen für beide Mannschaften, jedoch blieben diese ungenutzt. Dann aber sollte im Powerplay das 1:1 folgen. Nach einem Abspielfehler der Rosenheimer lief Jordan Webb nach Pass von Daniel Oppolzer und Rob McFeeters ins Drittel der Starbulls und vollendete unbedrängt zum viel umjubelten und hochverdienten 1:1. Kurz darauf hatte dann Dominic Krabbat die Chance für eine Pausenführung der Joker zu sorgen, vergab aber aus aussichtsreicher Position. Auch zu Beginn des zweiten Drittels nahmen die Joker sofort das Heft in die Hand und kamen in Person vom Kevin Saurette zur ersten nennenswerten Aktion des Mittelabschnittes. Kurz darauf dann großes Durchatmen im Lager des ESVK. Nach einem unvorteilhaften Wechsel ergab sich eine Großchance für Dylan Stanley, der seinen Meister in Leo Conti fand. Auch in den Folgeminuten gab es gute Torszenen auf beiden Seiten, in denen sich die Torhüter auszeichnen konnten. Dass Play-off-time ist konnte man in der 30. Minute sehen, als sich nach einem harmlosen Scharmützel ein gewisser Ron Newhook ins Geschehen einmischte und versuchte Jordan Webb durch einen Rempler zu provozieren. Doch die Rechnung ging nicht auf und Newhook fand sich für 10 Minuten auf der Strafbank wieder. Nach einer schönen Parade von Leo Conti in der 32. Minute hatte kurz darauf Daniel Schury per Handgelenkschuss die große Chance zur Führung, was Dalpiaz aber mit der Schulter noch verhindern konnte. In der 34. Minute dann aber war es soweit. Nach einem Pass in die Mitte ließ Claus Dalpiaz den daraus resultierenden Schuss abprallen, was Daniel Oppolzer per Nachschuss zur verdienten Führung für die Joker nutze. Die Schlüsselszene des Spiels folgte in der 38. Minute. Nach einem Check gegen das Knie blieb Kevin Saurette auf dem Eis liegen, was zu allem Überfluss von einigen Rosenheimer „Fans“ mit fliegenden Bechern und Schmährufen „gewürdigt“ wurde. Saurette humpelte sofort in die Kabine (kam aber zu Beginn des letzten Drittels wieder) und der Übeltäter Patrick Senger wurde vom Schiedsrichter mit 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt. Die fünfminütige Überzahl konnten die Joker dann 50 Sekunden später zum 3:1 durch Rob McFeeters nützen, der nach einem schönen Querpass nur noch zu vollstrecken brauchte. Mit diesem doch beruhigenden Ergebnis ging es in die letzte Pause. Mit Powerplay ging es auch zu Beginn des letzen Abschnitts weiter. Und es brauchte keine zwei Zeigerumdrehungen, bis die Joker wieder zuschlugen. Einen vom Pfosten abprallenden Schuss drückte Emil Ekblad zum 4:1 über die Linie. In den folgenden Minuten überstanden die Joker eine Überzahlsituation der Rosenheimer schadlos und konnten in der 45. Minute durch Daniel Rau wiederum eine gute Chance für sich verbuchen. Die Joker kontrollierten jetzt das Spiel und versuchten souverän zu agieren. Dass zwischen Souveränität und Leichtfertigkeit ein schmaler Grad besteht zeigte sich in der 47. Minute, als Anton Saal nur halbherzig bedrängt wurde und den am Boden liegenden Leo Conti zum 2:4 überwinden konnte. Sofort war die Kulisse im Kathrein-Stadion zu Rosenheim wieder da und die Joker gerieten unter Druck. So konnten sich die Mannen von Marcus Bleicher in der 49. Minute bei Leo Conti bedanken, der aus kürzester Distanz parieren konnte. In der 53. Minute leistete sich Robert Paule eine Strafzeit und nachdem kurz darauf Mathias Hart spektakulär im Kaufbeurer Drittel zu Fall kam und der Arm des Hauptschiedsrichters sofort nach oben schnellte, schwante den Kaufbeurer Fans bereits Böses. Doch anstatt sich einer 5 gegen 3 Situation erwehren zu müssen, schickte der Schiedsrichter den fallenden Hart für seine Schauspieleinlage für 2+10 Minuten auf die Strafbank. In den folgenden Minuten konnten sich die Joker wieder befreien und sowohl Jordan Webb als auch Dominic Krabbat hatten gute Chancen für die Vorentscheidung zu sorgen. Leider blieben die Versuche das gute und intensive Spiel zu entscheiden erfolglos. Wie es um das Rosenheimer Nervenkostüm in diesen Momenten des Spiels bestellt war, konnte man in der 57. Minute sehen, als Starbulls-Trainer Steer nach heftigem Disput mit Dylan Stanley, diesen eigenhändig von der Bank zum Duschen „beförderte“ und im wahrsten Sinne des Wortes eigenhändig von der Bank schmiss. Kurz darauf nahm Steer eine Auszeit und Torhüter Dalpiaz zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch die tapfer kämpfenden Joker konnten dem Druck des SBR standhalten und die Führung zum vielumjubelten und dringend benötigten Auswärtssieg über die Zeit retten. In der Pressekonferenz sprach Marcus Bleicher von großer Erleichterung die sich im Lager der Joker breit macht und war der Meinung, dass man über die 60 Minuten hinweg stets einen Tick besser war, als die Rosenheimer. Des weiteren sah er die Disziplin und das gut funktionierende Powerplay als Schlüssel, die zum Erfolg führten. Allerdings merkte er auch an, dass das nur ein kleiner Schritt war und nun alle Konzentration auf Donnerstag zu richten sei. Starbulls Trainer Franz Steer war mit der Disziplinlosigkeit seiner Mannschaft unzufrieden haderte aber auch mit dem Schiedsrichter. Letztendlich sei aber nichts verloren. Auch die Starbulls haken dieses Spiel sofort ab um sich auf Donnerstag vorbereiten zu können. Auf den Disput mit Stanley angesprochen und die Frage, ob dieser im nächsten Spiel zum Einsatz kommt antwortete er nur mit einem vielsagenden: „Ich habe ihn lediglich in die Kabine geschickt“ und „Schau mer mal“.

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