Egen: Der wichtigste Sieg der Saison

Joker melden sich mit 5:3 Sieg trotz 1:3-Rückstand zurück


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Nach der 3:2 Niederlage in Kassel gab es für die Joker heute ein richtungsweisendes Spiel gegen den anderen Zweitligisten der Runde, den ETC Crimmitschau. Uli Egen sprach nach dem Spiel, das Kaufbeuren trotz eines 1:3 Rückstandes noch 5:3 gewann, sogar von dem wichtigsten Sieg der Saison.

Gleich beim ersten Angriff der Westsachsen musste Stefan Vajs einen Schlagschuss von Dominic Walsh aus gefährlicher Distanz entschärfen. Dies war zugleich der Auftakt einer Drangphase der Gäste, die erst in der vierten Minute durch einen Angriff der zweiten Reihe endete. Verpasste Edwards das Tor zuerst noch knapp, musste Gäste-Keeper Ryan Nie gegen Sami Ryhänen nach Schmidles Querpass in höchster Not retten, doch die Joker kamen durch Edwards noch zum Tor, dessen Schuss Nie noch berührte, der aber dann in Zeitlupe die Linie noch zum 1:0 überquerte. Damit kam der ESV nun richtig gut ins Spiel und in einer Überzahlmöglichkeit erspielte man sich weitere gute Gelegenheiten, doch Näätänens Schlagschuss ging knapp am Gehäuse vorbei und Alex Thiel traf nur die Latte. Dies sollte sich rächen. T.J. Fast nutzte einen Zuordnungsfehler in der Defensive des ESVK und spielte sich von der blauen Linie auf Stefan Vajs durch, den er mit einem Handgelenkschuss ins rechte Eck überwand. Auf den Ausgleich folgte gar noch der Führungstreffer der Eispiraten. Kirschbauer bediente mit einem Schlagschuss Harrison Reed, der in die entgegengesetzte Ecke unhaltbar abfälschte. Die Joker versuchten nun den Ausgleich mit wütenden Angriffen wieder herzustellen, doch zentral vor Ryan Nie scheiterte Hans Detsch aus kurzer Distanz bei der besten Ausgleichsmöglichkeit. So ging es mit einer schmeichelhaften Führung für den ETC in die erste Pause.

Diese hätten sie aber sogar ausbauen können. Bei einer 2 auf 1 Situation traf das Topduo Campbell und Reed nur den Pfosten. Jedoch zeigten die Beiden sich kurz darauf abgeklärter. Im Spielaufbau störten sie die Joker geschickt und Campbell konnte alleine vor Vajs auf 3:1 erhöhen. Von dem Schock des Gegentreffers erholten sich die Hausherren nur allmählich. Näätänen testete nach einem Zusammenspiel mit Schultz Nie aus spitzem Winkel. Dies sollte ihm dann in der 29. Minute besser gelingen. In Überzahl schoss er von der Blauen mit einer Direktabnahme ins linke Kreuzeck. Nachdem sich Schultz in der 32. Minute von der Außenbahn bis in den Slot durchgespielt hatte, war er nur noch durch ein Haken zu stoppen. In dem daraus folgenden Powerplay probierten die Rot Gelben es mit Schlagschüssen. Nachdem Nie anfangs noch zweimal gegen Näätänen parieren konnte, war er dann bei Edwards Versuch geschlagen, den Schmidle noch unhaltbar abfälschte. Edwards war auch bei der nächsten guten Möglichkeit des ESVK beteiligt, als er den Puck vors Tor schlenzte, den Firsanov aus dem Gewühl heraus nur knapp neben das Tor schoss. Mit dem Ausgleich im zweiten Drittel gaben sich die Spieler von Uli Egen noch nicht zufrieden. In einer erneuten Überzahl überraschte dann Sami Ryhänen Nie mit einem Schuss aus dem Bullykreis, der sich zentral und flach seinen Weg zur Führung bahnte. Sekunden vor dem zweiten Abschnitt war dann Edwards in der Defensive zur Stelle, um dem einschussbereiten Kronawitter im letzten Moment die Scheibe von der Kelle zu nehmen. So ging es mit einer Führung nach einer tollen Aufholjagd des ESV zum zweiten Pausentee.

Der letzte Abschnitt begann turbulent. Zuerst rettete Vajs nach einem unerwartet nicht gegebenen Icing mit seinem Schläger bei einem Hechtsprung nach Vorne, um einen Alleingang zu verhindern, bevor dann Crimmitschau mit drei Spielern vor Vajs auftauchte, nachdem zwei Kaufbeurer in der Ecke ihre Schläger verloren, doch die Gäste nutzten den Vorteil nicht. Mit viel Druck begannen die Eispiraten also den letzten Abschnitt und ein Powerplay bot ihnen beste Ausgleichschancen, aber dabei machten sie die Rechnung ohne den ESVK, der bei Kontern durch Thiel, Schultz und nach Ende der Strafzeit auch Firsanov von Nie alles abverlangte. Danach gab es für beide Teams wieder Powerplays, doch waren beide Torhüter bei guten Paraden nicht zu überwinden. In der 54. Minute gab es dann eine äußerst knappe Entscheidung. Nach einem geblockten Schuss von Maury, schoss sofort Näätänen auf das Tor. Der Abpraller landete bei Schmidle, dessen Versuch Nie wohl auf der Linie noch retten konnte. Nur kurze Zeit später verpasste es Körner nach einer schönen Kombination über Schultz und Tähtinen, den Puck vom Slot aus ins Gästetor zu bugsieren. So ging es dann auch in die Schlussphase, in der die Joker nicht nur verwalteten, sondern die Westsachsen vor allem beschäftigen wollten. Die 1135 Zuschauer sahen dabei in der letzten Minute noch eine gefährliche Aktion Reeds, der mit viel Schwung über die linke Außenbahn ins Drittel stürmte und nur knapp vorbeischoss. Markku Tähtinen erlöste dann die Fans von der Mittellinie aus mit seinem Empty-Net-Tor neun Sekunden vor dem Ende.

Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach Gästetrainer Fabian Dahlem von einem verdienten Sieg des ESVK. "Wie so oft in der Vergangenheit sind wir nach Kaufbeuren gekommen und verlieren. Beide Mannschaften waren recht platt. Kaufbeuren hat so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben. Wir hatten trotzdem eine 3:1 Führung, vielleicht mit etwas Glück, aber wir sind dann zu leichtfertig und undiszipliniert damit umgegangen. Gratulation zur tollen Mannschaftsleistung und das einzig positive heute war, dass wir nicht die letzte Mannschaft sein werden, die hier verlieren wird."

Uli Egen sah, wie in den letzten Spielen auch schon, ein sehr schlechtes Drittel seines Teams, diesmal das Erste. Crimmitschau sei besser ins Spiel gekommen, aber dann sei sein Team sehr gut zurückgekommen und habe nie aufgegeben. Und er fuhr fort: "Das war der wichtigste Sieg der Saison nach der Niederlage in Kassel. Hut ab vor meiner Mannschaft. Es war ein hart erkämpfter Sieg speziell gegen deren erste Reihe. Wir sind glücklich über den Sieg. Die Zuschauer haben uns wieder toll unterstützt und stehen hinter der Mannschaft!"

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